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  • Sint-Carolus Borromeuskerk Antwerpen

    St. Carolus Borromeuskirche

    Die wichtigste Barockkirche der Niederlande

    Auf dem Platz, an dem diese prächtige Barockkirche liegt, fühlen Sie sich wie in Italien. Die Antwerpener Jesuiten bauten sie zwischen 1615 und 1621 während der Gegenreformation. Zeitgenossen zufolge war sie „ein Himmel auf Erden” und das ist sie mit ihrer dynamischen Fassade, dem raffiniert gestalteten Interieur, den beiden Stockwerken und der überwältigen Marienkapelle auch heute noch. Rubens lieferte als Co-Designer und Maler einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung der Fassade und des Innenraums. Die Kirche beherbergt auch eine bemerkenswerte Spitzen- und Textiliensammlung. Außerdem ist sie die Kirche der Gemeinschaft Sant’Egidio, die sich für die Armen, sowie für Dialog und Frieden einsetzt. Eine ganz besondere Tradition ist die sonntägliche Künstlermesse mit Chören und Musikern. Besuchen Sie auf jeden Fall auch die Krypta, die Sakristei und die alten unterirdischen Abwasserkanäle (Ruien).

    Besucheradresse

    Hendrik Conscienceplein
    2000 Antwerpen

    Eintrittspreise

    Ab dem 1. Februar 2024:

    € 5

    € 3 (Gruppen ab 20 Personen, Studenten und 60+)

    € 0 (Kinder bis zu 12 Jahren, Betreuer von Besuchern mit Behinderungen und Inhaber einer Antwerp City Pass)

    Öffnungszeiten *

    Montag – Samstag: 10.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr
    An Sonn- und Feiertagen ist die Kirche ausschließlich für die Messe geöffnet.
    Das Spitzenmuseum ist Mittwoch von 10.00 – 12.30 Uhr und von 14.00 – 16.00 Uhr, sowie nach vorheriger Vereinbarung geöffnet.

    Der Eintritt in das Spitzenmuseum ist im Eintrittspreis der Kirche enthalten.

    * Die Öffnungszeiten sind unter Vorbehalt und können aus liturgischen Gründen geändert werden.

    Messen

    An Sonn- und Feiertagen um 11.30 Uhr (Künstlermesse) und 17 Uhr (Gemeindemesse mit Sant’Egidio)

    11.30 Uhr: Künstlermesse in Zusammenarbeit mit dem Verein vzw Artiestenfonds. In der Künstlermesse wird die sonntägliche Eucharistiefeier von klassischer Musik begleitet. Diese Tradition stammt aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Künstlermesse erhalten Künstler, begabte Berufsmusiker oder Laien eine Bühne. Das Musizieren während der Messe in der herrlichen Kulisse der St. Carolus Borromeuskirche ist für jeden Musiker ein einzigartiges Erlebnis.
    Weitere Informationen auf: www.artiestenfonds.be

    17 Uhr: Gemeindemesse mit Sant’Egidio. Bei dieser Messe gibt es eine spezielle Liturgie für Kinder. Außerdem wird eine englische Übersetzung angeboten.
    Weitere Informationen auf: www.santegidio.be

    Abendgebet mit Sant’Egidio: Montag, Mittwoch und Freitag um 19.30 Uhr
    Gebet für die Kranken: an jedem ersten Mittwoch um 19.30 Uhr
    Gebet für den Frieden: an jedem dritten Mittwoch um 19.30 Uhr
    Weitere Informationen auf: www.santegidio.be/gebed/

    Weitere Informationen über die Arbeit der Pfarrei und die Gemeindearbeit finden Sie hier

    Erreichbarkeit

    Zu Fuß: Vom Hauptbahnhof Antwerpen-Centraal sind es ungefähr 20 Minuten zu Fuß bis zur Kirche.

    Mit dem Fahrrad: die Velo-Stadtradstation Nr. 56 (Minderbroedersrui) und Nr. 57 (Wolstraat). Weitere Informationen finden Sie auf www.velo-antwerpen.be

    Mit dem Auto: Sie finden in geringer fußläufiger Entfernung mehrere öffentliche Parkhäuser: u. a. auf dem Eiermarkt und in der Korte Klarenstraat (Shopping Meir).

    Achtung: Denken Sie bitte daran, dass die gesamte Antwerpener Innenstadt zur Umweltzone erklärt wurde. Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.slimnaarantwerpen.be/LEZ

    Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof Antwerpen-Centraal aus ist die Kirche mit den Straßenbahnen 11 und 24 (in Richtung Melkmarkt – Haltestelle Melkmarkt) erreichbar. Von dort ist es nur noch eine Minute zu Fuß.

    Planen Sie Ihre Route auf Google Maps

    Kontakt

    Sint-Carolus Borromeuskerk
    Hendrik Conscienceplein 6
    2000 Antwerpen

    info@scba.be
    tel. + 32 (0)477 62 37 94
    www.scba.be

    Für Einzelbesucher

    Montag – Samstag: 10.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr

    • Auf Niederländisch
    • Kostenlos ohne vorherige Buchung

    Für Gruppen

    • Während der Öffnungszeiten der Kirche
    • Auf Niederländisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch
    • 85 € pro Gruppe für eine maximal zweistündige Führung
    • Maximal 20 Personen pro Gruppe

    Zusätzlich zur Führung durch die Kirche können Sie auch einen interessanten Besuch hinter die Kulissen buchen. Sie erhalten dann Zugang zur Sakristei, der Krypta, der Plattform hinter dem Gemälde des Hauptaltars und zum Reliquienschrein des heiligen Johannes Nepomucenus. Für den Besuch hinter die Kulissen ist ein zusätzlicher Beitrag in Höhe von 5 € pro Person zu entrichten.

    Bitte immer im Voraus buchen. Bei den Buchungen werden maßgeschneiderte Vereinbarungen getroffen.

    Informationen erhalten Sie beim Intendanten Dimitri De Hert: per E-Mail an info@scba.be oder telefonisch unter der Nummer +32 (0)477 62 37 94
    Buchungen per E-Mail an info@topa.be

    Zusätzliches Angebot

    Führung durch das Spitzenzimmer

    Mittwoch von 10.00 – 12.30 Uhr und von 14.00 – 16.00 Uhr nach vorheriger Vereinbarung

    • Auf Niederländisch
    • 5 € pro Person

    Informationen erhalten Sie beim Intendanten Dimitri De Hert: per E-Mail an info@scba.be oder telefonisch unter der Nummer +32 (0)477 62 37 94
    Buchungen telefonisch unter der Nummer +32 3 664 33 80

    Kombi-Führung St. Carolus Borromeuskirche / die „Ruien“ (alte Abwasserkanäle)

    Seit dem Mittelalter durchkreuzten„Ruien“ (Abwasserkanäle), Kanäle und Grachten die Stadt. Als die Abwasserkanäle überwölbt und die Kanalisation fortan unterirdisch verlief, verschwand dieses einzigartige Kulturerbe nicht nur aus dem Straßenbild, sondern auch aus dem kollektiven Gedächtnis. Die hiesigen „Ruien” wurden zum Großteil von den Jesuiten überwölbt, um Platz für die St. Carolus Borromeuskirche und ihre Nebengebäude zu schaffen.

    Sie können in Begleitung eines Führers als Gruppe oder Einzelbesucher die St. Carolus Borromeuskirche besichtigen und dann durch einen erst kürzlich wieder geöffneten historischen Durchgang in die unterirdischen Gewölbe der Stadt hinabsteigen, um einen Spaziergang durch das letzte Stück der „Ruien” in Richtung Keistraat zu machen.

    Auf diesem einzigartigen Kombi-Rundgang gibt die St. Carolus Borromeuskirche neben ihren herrlichen Schätzen und Kunstwerken einige außergewöhnliche Geheimnisse preis. Zur Führung gehört auch ein Besuch der Marienkapelle, der Sakristei und der jahrhundertealten Krypten.

    Informationen und Buchungen über ruien.be/de

    Italien in Antwerpen

    Fühlen Sie sich auf dem Antwerpener Conscienceplein, wo Ihr Blick gleich auf die imposante Fassade der St. Carolus Borromeuskirche fällt, ruhig wie in Italien. Der Platz – der als erster in Antwerpen autofrei wurde – gleicht einer kleinen Piazza. Inspiration für die Fassade gewannen die Erbauer nämlich von der Mutterkirche der Jesuiten „il Gesù” in Rom. Im Inneren der Kirche erwartet Sie ein Juwel der Extraklasse.

    Schnellbauweise

    Die Antwerpener Jesuiten begannen 1615, d. h. mitten in der Gegenreformation, mit dem Bau ihrer Barockkirche. 1621 war die Liebfrauenkirche, wie sie anfangs genannt wurde, schon fertig. Als Ignatius van Loyola (1491-1556), der Gründer des Jesuitenordens, 1622 heilige erklärt wurde, erhielt die Kirche seinen Namen und wurde in St. Ignatius umgetauft.
    Zu den Architekten und Dekorateuren gehörten u. a. Peter Paul Rubens (1577─1640) und sein Atelier. Es ist somit auch „seine” Kirche, obwohl die 39 großen Deckengemälde, die er für diese Kirche schuf, einem Brand im Jahr 1718 zum Opfer fielen. 1773 wurde der Jesuitenorden aufgelöst und die Kirche einige Jahrzehnte später zu einer Pfarrkirche. Diese Funktion hat sie bis heute. Sie erhielt auch einen neuen Schutzheiligen: Carolus Borromeus, einen berühmten Mailänder Bischof aus dem 16. Jahrhundert. Bis heute versammeln sich in diesem Gotteshaus täglich Gläubige, um das Wort Gottes zu erleben.

    Festlich

    Einen barocken Festsaal für den Herrn mit einer besonders harmonischen Gestaltung eines sich über zwei Stockwerke erstreckenden Raums: Das erleben und sehen Sie, wenn Sie die Kirche betreten. Und genauso sollte es auch sein: ein kleiner Himmel auf Erden, der ruhig etwas kosten durfte.
    In der heutigen Zeit sieht die Kirche u. a. aufgrund des verheerenden Brandes im Jahr 1718 etwas schlichter aus als der damalige „Tempel aus Marmor”. Es ist aber noch genug übrig geblieben, das man bewundern und entdecken kann. Die Restaurierung in den 1980er Jahren hat sicher dazu beitragen.

    Entdecken Sie hier mehr über die Geschichte der Kirche (topa.be)

    Das Schauen und Erstaunen war für eine Barockkirche von essenzieller Bedeutung. Wenn man sieht, wie Jesus gelebt und gelitten hat und wie vorbildlich die Heiligen waren, fühlt man sich als gläubiger Christ mehr am Geschehen beteiligt. Man kann sich dann besser einleben und meditieren, schrieb Loyola, der Gründer des Jesuitenordens. Seine Ideen wurden hier umgesetzt.

    Fünf Höhepunkte

    1. Fassade mit einer Botschaft

    Die theatralische Fassade dieser Barockkirche weckt ganz bewusst die Aufmerksamkeit und wirkt wie ein steinernes Werbeplakat für den katholischen Glauben. Jesus scheint zusammen mit einigen Heiligen den Passanten zuzuschauen. Zu sehen sind die vier Evangelisten, sowie die Apostel Petrus und Paulus. Unter Jesus und Maria prangt die Büste des Ignatius von Loyola, der ebenfalls ein Verkünder des Glaubens war. Hier wird das Wort Gottes gepredigt!
    Umgeben werden die Figuren von festlichen, fröhlichen Muscheln und Girlanden, Obstkörben und Masken, Kerzenhaltern und Pilastern im typisch barocken Stil und auch die Kombination aus warmem cremefarbenem Sandstein und grauem Quaderstein unterstreicht die Wirkung. Beachten Sie auch, dass die Fassade genauso breit wie hoch ist (33 Meter) und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den horizontalen und vertikalen Bewegungen herrscht. Das Emblem der Jesuiten umgeben von schwebenden Engeln hat Rubens entworfen.

    2. Einzigartiges System

    Der imposante Hauptaltar zieht sogleich die Aufmerksamkeit auf sich und sollte es auch. Bei den Messen schauen die Gläubigen auf den riesigen „Bildschirm”, der dort hängt, ein über 5 Meter hohes gemaltes Altarstück. Dank eines einzigartigen historischen Flaschenzugsystems mit Winden und Schlitzen können hier im Laufe des Jahres drei – und früher sogar vier – verschiedene Gemälde gezeigt werden. Es wird angenommen, dass auch Rubens am Entwurf des Hauptaltars – und vor allem an dem breiten Rahmen aus schwarzem Marmor – beteiligt war.

    Den Wechsel der Gemälde: ein umwerfendes Schauspiel

    Um zu gewährleisten, dass der Hochaltar immer wieder aufs Neue den Blick der Kirchenbesucher auf sich zog, haben die Antwerpener Jesuiten vor 400 Jahren die Möglichkeit geschaffen, das Gemälde – wie bei einem Kulissenwechsel im Theater – auszutauschen. Hinter den Altar wurde eine Art Kiste mit vier Fächern gebaut, aus der man mit Hilfe eines ausgeklügelten Flaschenzugsystems – und vielen starken Helfern – ein Gemälde nach oben hieven kann. Ursprünglich konnten vier Gemälde gewechselt werden, jetzt sind es noch drei. Das Motiv des jeweiligen Gemäldes schließt an eine bestimmte Periode des liturgischen Jahres an. Die Darstellungen dienen jedoch nicht nur als Illustration der Liturgie: Sie sollen beim Betrachter auch Emotionen wecken und ihn zu tiefem Nachdenken anregen.

    Das Flaschenzugsystem funktioniert noch und wird weiterhin dreimal pro Jahr eingesetzt: Am Aschermittwoch, am Ostermontag und an Maria Himmelfahrt können Sie sich den einzigartigen Bilderwechsel anschauen.

    3. Die fröhliche Marienkapelle (auch: Rubenskapelle, Houtappel-Kapelle)

    Wer in Antwerpen gern verspielten, üppigen Barock bewundern möchte, sollte sich unbedingt die Marienkapelle in dieser Kirche ansehen, die mit finanzieller Unterstützung der Familie Houtappel errichtet wurde. Sie werden von dem überschwänglichen Spiel des bunten Marmors, der grotesken Linienführung, den Blumen und Trauben, Muscheln, Kranzgirlanden und Masken überwältigt sein. An den Wänden und auf dem Altar können Sie das Leben Marias in gemalten Szenen verfolgen. Den Höhepunkt bildet ihre Himmelfahrt. Die Werke stammen von Hendrik van Balen und Jan Breughel. Über dem Altar hängt eine Kopie des berühmten Rubensgemäldes Maria Himmelfahrt, (Wien, Kunsthistorisches Museum). Auch der Entwurf der Decke stammt von dem Antwerpener Großmeister.

    4. Rubens’ Turm

    Auf der Rückseite der Kirche – am Sint-Katelijnevest – steht ein 58 Meter hoher Turm: eines der schönsten europäischen Beispiele des barocken Turmbaus. Auch für diesen Turm sind Entwurfzeichnungen von Rubens erhalten geblieben. Er war am Entwurf beteiligt und hat sich dabei deutlich auf italienische Einflüsse berufen. Das erkennt man beispielsweise an den venezianischen Lichtöffnungen oben im Zylinder. Diese sogenannte Serliana hat Rubens auch für den Gartenpavillon seines eigenen Hauses verwandt.

    5. Empfindlich und kostbar: Spitze und Seide

    Die berühmte Spitzensammlung ist ein „verborgender Schatz”. Sie finden sie am Ende der nördlichen Galerie. Dort kann sie ruhig und sicher aufbewahrt werden, denn Spitze ist äußerst empfindlich. Dass diese Textilien aus dem 17. Jahrhundert überhaupt die Jahrhunderte überdauert haben, ist an sich schon ein Wunder. Sie werden hier auch Seide aus China entdecken. Ein Beweis für die Missionsarbeit der Jesuiten in Fernost.

    Entdecken Sie hier mehr über die reiche Sammlung der Kirche (topa.be)

    Verschwundene Deckengemälde

    In der Ausstellung Rubens Re-Viewed werden 36 der 39 verschwundenen Deckengemälde von Peter Paul Rubens in der St. Carolus Borromeuskirche wieder zum Leben erweckt. Der Künstler Rudy De Graef schuf 18 Radierungen, bei denen er auf die verschwundenen Deckengemälde der Galerie in der ersten Etage zurückgriff.
    Im Erdgeschoss der Kirche ist eine leuchtende Installation aus kleinen Spiegeln zu sehen. Auf 18 in der Kirche verteilten kleinen Säulen erkennt man auf einen Blick eine kleinere Fassung von De Graefs Werk, sowie – über einen kleinen Spiegel – eine Projektion des Werks, das Rubens als Deckengemälde konzipierte. Die kleinen Säulen wurden so aufgestellt, dass der Eindruck entsteht, Rubens’ Originalgemälde wären wieder an ihrem ursprünglichen Platz an der Decke angebracht worden.
    Rubens Werke zeigten einige Heilige, sowie Motive aus dem Alten und Neuen Testament. Seine dramatischen barocken Darstellungen und die ausgewogenen grafischen Fassungen De Graefs gehen einen Dialog miteinander ein und verleihen den jahrhundertealten Geschichten über Erlösung, Glauben, Macht und Liebe eine aktuelle Bedeutung.
    De Graef will mit dieser Installation zu einer besseren Erschließung der (eventuell verschwundenen) Kunstschätze der Kirche anregen und die Diskussion darüber anstoßen, ob das tatsächliche Anbringen von großen Nachbildungen – d. h. von Interpretationen zeitgenössischer Künstler – an den Decken dem Interieur eine stärkere Dynamik verleihen und es wieder zum Leben erwecken kann, was einst wohl auch Sinn und Zweck der ursprünglichen Deckengemälde gewesen sein wird.

    Weitere Informationen: rudydegraef.be/rubens-re-viewed/