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  • Sint-Jacobskerk Antwerpen

    St. Jakobskirche

    Das am besten erhaltene Barockinterieur Belgiens

    Die gotische St. Jakobskirche im Antwerpener Studentenviertel wird Sie überwältigen, wenn Sie den barocken, reichlich mit Marmor und 24 Altären ausgestatteten Innenraum betreten. Die Kirche war ganz offensichtlich eine Pfarrkirche wohlhabender Bürger. Einer von ihnen war Peter Paul Rubens. Er fand hier 1640 seine letzte Ruhestätte, über der auch sein eigenes Gemälde prangt. Die äußerst reiche Kunstsammlung besteht aus beeindruckenden Grabmonumenten, prächtigem Kirchenmobiliar und einem strahlenden Kirchenschatz. Die St. Jakobskirche ist auch heute noch als Wallfahrtskirche bei Jakobspilgern auf dem Weg nach Santiago de Compostela sehr beliebt und für ihre klassischen Messen bekannt. Verfolgen Sie die Restaurierung des Interieurs und der Fassade der Kirche von der Besucherplattform aus und sehen Sie sich die Ausstellung vor Ort an.

    Besucheradresse

    Sint-Jacobstraat 9
    2000 Antwerpen

    Eintrittspreise

    Die Kirche ist kostenlos zugänglich.

    Öffnungszeiten *

    Täglich: 14.00 – 17.00 Uhr
    Geschlossen am 1. Weihnachtstag (25. Dezember) und am Neujahrstag 

    * Die Öffnungszeiten sind unter Vorbehalt und können aus liturgischen Gründen geändert werden.

    Messen

    An Sonn- und Feiertagen um 9 und 10 Uhr
    Ein besonderes Merkmal der Liturgie ist die Berücksichtigung der Tradition. Die Hochmesse um 10 Uhr wird immer von gregorianischen Gesängen begleitet.

    Jeden Samstag zwischen 15 und 17 Uhr: Möglichkeit zum Gebet und zur Beichte

    Monatliche stilles Gebet von 19.00 bis 21.00 Uhr

    Weitere Informationen über die Arbeit der Pfarrei und die Gemeindearbeit finden Sie hier.

    Info Messfeiern: 0494 335 444

    Erreichbarkeit

    Zu Fuß: Vom Hauptbahnhof Antwerpen-Centraal sind es ungefähr 10 Minuten (800 m) zu Fuß bis zur Kirche

    Mit dem Fahrrad: Velo-Stadtradstation Nr. 27 (Lange Nieuwstraat). Weitere Informationen finden Sie auf www.velo-antwerpen.be

    Mit dem Auto: In fußläufiger Entfernung gibt es mehrere öffentliche Parkhäuser: u. a. in der Eikenstraat (Q-Park Antwerpen ’t Stad/De knip).

    Achtung: Denken Sie bitte daran, dass die gesamte Antwerpener Innenstadt zur Umweltzone erklärt wurde. Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.slimnaarantwerpen.be/LEZ

    Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof Antwerpen-Centraal aus ist die Kirche mit den Straßenbahnen 11 oder 24 (in Richtung Melkmarkt – Haltestelle Sint-Jacob) oder mit den Straßenbahnen 3 (in Richtung P+R Melsele – Haltestelle Meir), sowie 5, 9 und 15 (in Richtung P+R Linkeroever – Haltestelle Meir) erreichbar. Die (unterirdische) Haltestelle Meir liegt 4 Minuten von der Kirche entfernt.

    Planen Sie Ihre Route auf Google Maps

    Kontakt

    Lange Nieuwstraat 73
    2000 Antwerp

    info@sintjacobantwerpen.be
    tel. + 32 (0)3 232 10 32
    www.sintjacobantwerpen.be

    Für Einzelbesucher

    Es finden regelmäßig kostenlose Führungen statt.
    Informationen per E-Mail an sintjacobskerk@topa.be

    In der kostenlosen Antwerp Museum App (antwerpmuseumapp.com) werden 4 verschiedene thematische Audiotouren angeboten. Erwachsene haben die Wahl aus: „500 Jahre Weltgeschichte in einer Kirche” (historisch), „Viel mehr als Rubens” (kunsthistorisch), „Ort des Glaubens und der Verehrung” (religiös) und „Anderhalb Jahrhunderte eingerüstet umgeben” (bauhistorisch). Für Kinder (7 bis 12 Jahre) gibt es die Tour „Engel und Bengel”.

    Preis: kostenlos
    Sprachen: Niederländisch, Französisch, Englisch, Deutsch
    Audio-Kopfhörer sind Pflicht, aber nicht im Preis enthalten (vor Ort für 1 € erhältlich).

    Für Gruppen

    • Während der Öffnungszeiten der Kirche
    • Auf Niederländisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch
    • 85 € pro Gruppe für eine maximal zweistündige Führung
    • Maximal 20 Personen pro Gruppe

    Bitte immer in Voraus buchen. Bei der Buchung werden maßgeschneiderte Vereinbarungen getroffen.

    Informationen und Buchungen per E-Mail an sintjacobskerk@topa.be oder telefonisch unter der Nummer +32 (0)475 32 36 66

    Fest!

    Die St. Jakobskirche ist eine wahre Pracht! Ein Fest aus Marmor, großer Kunst und intensivem Glauben. Von außen wirkt die spätgotische Kirche eher schlicht und gediegen, innen beherbergt sie jedoch einen barocken Schatz. Wer sich von Antwerpen aus auf den Weg nach Santiago – St. Jakob – de Compostela begibt, beginnt seine Pilgerfahrt in der St. Jakobskirche. Die Kirche ist deshalb auch eine Wallfahrtskirche. Im Mittelalter stand an dieser Stelle eine Herberge für Pilger.

    Reichtum

    Die St. Jakobskirche war und ist eine Pfarrkirche. Viele der damaligen Gemeindemitglieder waren reiche Kaufleute, Bankiers und Adelige. Darauf beruht – zumindest teilweise – auch ihr strahlender Reichtum. Die heutige Kirche wurde von ungefähr 1490 bis 1656 unter der Leitung berühmter Baumeister in verschiedenen Phasen errichtet. Beim Bau verlief jedoch nicht alles wie ursprünglich geplant: So sollte beispielsweise dem Plan zufolge der abgestumpfte, heute 55 m hohe Turm einmal den Turm der Kathedrale überragen… Sei’s drum: Trotz allem erstrahlt die Kirche in schöner architektonischer Harmonie und Ausgewogenheit.

    Kanoniker

    Die St. Jakobskirche war lange eine sogenannte „Kollegiatstiftskirche”, d. h. ein Kollegiat von Kanonikern verwaltete sie mit und betete dort täglich zu Gott. Ihre Gebete verrichteten die Herren im Chor, der von berühmten Antwerpener Künstlern – den Vettern Quellin – mit einem prächtigen, fantasievoll gestalteten Chorgestühl ausgestattet worden war.

    Barocker Schwung und Marmor

    In der St. Jakobskirche findet man vor allem barocke Kunst. Da die älteren Kunstwerke dem Bildersturm (1566 und 1581) zum Opfer gefallen waren, wurde die Kirche danach mit barocken Möbeln wie Beichtstühlen, einer Kanzel, Kommunionbänken usw. neu ausgestattet. Die über 100 verwendeten Marmorsorten und die Werke der großen Künstler verraten, dass man sich die neue Ausstattung etwas kosten ließ. Diese Pracht ist erhalten geblieben, weil in der Zeit der französischen Besatzung ein schlauer Priester der Französischen Republik die Treue schwor. Die Kirche blieb dadurch von Plünderungen verschont und wurde nicht verkauft. Im Zweiten Weltkrieg sind jedoch fast alle Bleiglasfenster zerstört worden.

    Entdecken Sie mehr über die Geschichte der Kirche (topa.be)

    Fünf Höhepunkte

    1. Eine Menge Altäre

    Der Altar bildet den Mittelpunkt des katholischen Glaubens: Dort gedenkt der Priester bei jeder Messe erneut dem Opfertod und der Auferstehung Christi. In der St. Jakobskirche gibt es sage und schreibe 24 Altäre. Viele Handwerkszünfte und Gilden wie die der Musiker, Zimmerleute und Rechtsanwälte hatten hier ihren eigenen Altar. Dort durften natürlich auch die Skulpturen ihrer Schutzheiligen nicht fehlen. Die Handwerkszünfte wurden unter der französischen Besatzung abgeschafft.

    2. Schwungvoll und triumphierend

    Die Ostseite der Kirche – mit dem Hauptaltar und der Grabkapelle von Rubens – wird derzeit restauriert. Ab Herbst 2025 kann der Hauptaltar wieder besichtigt werden.

    Im Hauptaltar nimmt der Schutzheilige der Kirche – der heilige Jakobus – eine zentrale Position ein. Schauen Sie einmal hinauf zum hölzernen Baldachin, unter dem Gott thront. Er hat die Form einer geöffneten Jakobsmuschel: eine typisch barocke Spielerei, wie auch die zahlreichen süßen Engelchen und die vielen Früchte in der Kirche.

    3. Rubens’ Grab

    Die Ostseite der Kirche – mit dem Hauptaltar und der Grabkapelle von Rubens – wird derzeit restauriert. Ab Herbst 2025 kann die Grabkapelle wieder besichtigt werden.

    Peter Paul Rubens wohnte nur 300 Meter von der St. Jakobskirche entfernt und war Mitglied der Pfarrgemeinde. Nach seinem Tod im Jahr 1640 wurde er hier in einer eigenen Kapelle beigesetzt. Wie viele andere Familien im 17. Jahrhundert ließen auch Rubens’ Nachkommen eine Kapelle – die Liebfrauenkapelle – für seine letzte Ruhestätte errichten. Das Gemälde mit Maria als Hauptfigur hat der Meister jedoch noch eigenhändig geschaffen. Auch der Großvater des Antwerpener Bürgermeisters Nicolaas Rockox wurde in der St. Jakobskirche beigesetzt. Sein Grab ziert ein Triptychon des Malers Jan van Hemessem mit dem treffenden Motiv: Das Jüngste Gericht. Sie finden in der St. Jakobskirche auch noch viele andere Grabmonumente von Gemeindemitgliedern aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert, die damals viel Geld für diesen „Ehrenplatz” bezahlten. Ihre Grabsteine erzählen individuelle Geschichten von Menschen, die hofften, „einen Platz im Himmel verdient zu haben”.

    4. Eine eigene Kapelle

    Neben den Zünften und Gilden hatten auch Ordensgemeinschaften hier eine eigene, schön und passend eingerichtete Kapelle, in der die Mitglieder ihren Glauben pflegten. Die Bruderschaft Unserer Lieben Frau und die des Heiligen Sakraments sind auch heute noch aktiv. In der prächtigen Sakramentskapelle können Sie die Kommunionbank der Bildhauer W.I. Kerrickx und H.F. Verbruggen aus dem Jahr 1695 bewundern. Aufgrund der naturgetreuen Gestaltung vergisst man fast, dass sie aus Marmor geschaffen wurde. Die zentrale Figur ist Jesus, das Lamm Gottes.

    Die Kapelle „Sint-Job“ an der Südseite der Kirche ist die Kapelle der Musiker oder Spielleute. Sowohl auf dem Altar als auch in den Bildhauerarbeiten finden sich viele musikalische Bezüge. Das Altarbild zeigt zum Beispiel Maria Magdalena, eine der Schutzheiligen der Musikantenzunft.  Auf dem Gemälde ist sie vom Chor und dem Orchester hinter ihr entzückt. Zu beiden Seiten des Bildes halten Engel eine perfekt lesbare Partitur. Sie enthält einen siebenstimmigen Kanon des Magnificats, einem Lobgesang auf die Jungfrau Maria. Das berühmte Ensemble Capilla Flamenca führte dieses Musikstück auf. Erleben Sie hier, wie es klingt.

    5. Wandmalereien

    Alte Wandmalereien wurden später oft unter einer weißen Kalkschicht versteckt, weil sie nicht länger dem Zeitgeist entsprachen. Jetzt werden sie mancherorts – wie auch in der St. Jakobskirche – teilweise vorsichtig wieder freigelegt. Hier geschah das 2002 im Rahmen einer Untersuchung des Interieurs.

    Entdecken Sie mehr über die reiche Sammlung der Kirche (topa.be)

    Entdecken Sie mehr über die 9 Jahre dauernde Gesamtrestaurierung dieses Monument, die im Januar 2019 begann (agvespa.be)